Eingewöhnungsphase im Kindergarten
Freunde, Basteln, Spielen und Spaß: Die unbeschwerte, bunte Kindergartenzeit bleibt den meisten Menschen positiv in Erinnerung. Doch auch hier gilt wie so oft “aller Anfang ist schwer”. Für Kinder ist der Eintritt in den Kindergarten ein großer Schritt, denn die neue Umgebung und eine fremde Betreuungsperson sind mit Unsicherheiten verbunden. Viele Kinder tun sich anfangs schwer, sich von vertrauten Bezugspersonen zu lösen und nicht selten fließt auch die ein oder andere Träne, wenn Mama oder Papa sich verabschieden. Wie schnell Kinder sich an die Trennung gewöhnen und sich in der neuen Situation zurechtfinden, ist individuell sehr unterschiedlich.Damit der Übergang von der elterlichen zur Fremdbetreuung klappt und dein Kind sich im Kindergarten wohl fühlt, ist es wichtig, das Thema Eingewöhnung in den Kindergarten sensibel anzugehen und auf die Bedürfnisse des Kindes zu achten.
Wie läuft die Eingewöhnung ab?
Man unterscheidet zwischen dem Berliner und dem Münchener Eingewöhnungsmodell, die drei bzw. fünf Schritte vorsehen. Die Erziehungspersonen deiner Kita oder deines Kindergartens erklären dir, wie die Eingewöhnung bei ihnen abläuft und können dich beraten.
Grundsätzlich lässt sich die Eingewöhnung in drei Phasen gliedern. Zu Beginn begleitet ein Elternteil das Kind für ein bis zwei Stunden in die Einrichtung. Gemeinsam mit der Vertrauensperson kann das Kind die neue Umgebung erkunden und Kontakt zu den Erziehungspersonen aufnehmen.
Der nächste Schritt ist die Trennung von den Eltern. Diese erfolgt zunächst nur für einen kurzen Zeitraum und innerhalb der Einrichtung. Klappt dieser Schritt gut und dein Kind lässt sich von der Erziehungsperson beruhigen, wird die Zeit langsam ausgedehnt.
Erst wenn das Kind sich in Anwesenheit der Erziehungsperson sicher fühlt und verstanden hat, dass die Eltern wieder kommen, erfolgt im letzten Schritt die endgültige Trennung. Die Eltern verlassen die Einrichtung, bleiben aber zu jederzeit telefonisch erreichbar.
Unsere zehn Tipps, wie du deinem Kind bei der Eingewöhnung helfen kannst
- Nur ein Elternteil sollte die Eingewöhnungsphase begleiten. Manchmal sind Väter besser geeignet, um diesen Part zu übernehmen, da sie häufig entspannter an die Sache herangehen und zudem in vielen Familien nicht die Hauptbezugsperson darstellen.
- Die ersten Besuche sollten immer zur selben Zeit stattfinden, damit dein Kind von Anfang an die Rituale wie z.B. die Morgenbegrüßung kennenlernen kann.
- Sei geduldig und lasse deinem Kind die Zeit, die es braucht!
- Entspanne dich und gehe selbst positiv an die Sache heran. Halte Rücksprache mit den Erziehungspersonen und vertraue auf deren Erfahrung. Zum Wohle des Kindes ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen!
- Sprich mit deinem Kind über dessen Sorgen und Ängste und ermutige es. Sage deinem Kind, wie stolz du auf es bist!
- Vermeide so gut es geht andere große Veränderungen im Leben deines Kindes mit der Kindergarten-Eingewöhnungszeit zusammenfallen zu lassen.
- Kuscheltiere oder Lieblingsspielzeuge dürfen mit in den Kindergarten. Sie sind gute Trennungströster und geben deinem Kind als vertraute Begleiter Sicherheit. In härteren Fällen kann auch ein Kleidungsstück der Hauptbezugsperson mit vertrautem Geruch mitgegeben werden.
- Gehe niemals, ohne dich von deinem Kind zu verabschieden! Erkläre deinem Kind, wann du es wieder abholst und halte dich daran. Auch ein eigenes festes Abschiedsritual kann helfen und Sicherheit geben.
- Bereite dein Kind auf die Thematik vor. Bilderbücher mit Geschichten zum Thema Kindergarteneinstieg können deinem Kind Orientierung bieten. Kennt dein Kind bereits die Betreuung durch die Großeltern oder eine/n Babysitter/in, kann dies den Einstieg in den Kindergarten ebenfalls erleichtern.
- Versuche deinem Kind den Kindergarten- oder KiTaaufenthalt so angenehm wie möglich zu machen und mit etwas Positivem zu verbinden. Wie wäre es zum Beispiel mit einer neuen schicken Trinkflasche oder kreativ zurechtgemachtem Essen in der Brotdose? Ein liebevoll gepackter Rucksack, auf den sich dein Kind freut, kann Gold wert sein.
Manche Kinder gewöhnen sich innerhalb weniger Wochen ein, andere brauchen mehrere Monate. Auch wenn du dir große Sorgen machst und es dir schwerfällt, den Nachwuchs weinend zurückzulassen: Vertraue auf Kind! Es wird die Herausforderung meistern und schon bald die positiven Aspekte des Lern- und Erfahrungsraums Kindergarten genießen.
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