Das Kind emotional auf den Schulstart vorbereiten

Ist auch wirklich alles geplant?

Die letzten Wochen drehte sich in unserer Blogreihe alles ums Thema Schulstart. Angefangen von der Schulanmeldung, der ärztlichen Untersuchung, der Einschulung samt Einschulungsfeier und der Gestaltung von tollen Schultüten bis hin zu den Geschenken und dem passenden Outfit. Wahrscheinlich habt ihr inzwischen alles geplant, gekauft und vorbereitet. Prima!

Vielleicht doch etwas vergessen?

Nun ist die ganze Organisation geplant, aber was ist eigentlich mit den Emotionen rund um den Schulstart? Wie schon erwähnt, schlummern in unseren Kindern vor der Einschulung viele Gedanken und Sorgen.

So viele fremde Menschen! – Werde ich schnell Freunde finden?

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Unsere Kinder emotional stärken

Was können wir tun, um unsere Kinder vor der Einschulung emotional gut aufzufangen? Wichtigster Punkt ist es, die Gefühle unserer Kinder ernst zu nehmen. Falls wir merken, dass sie etwas bedrückt oder sie ihre Sorgen sogar konkret äußern, sollten wir versuchen, ihnen zu helfen, mit diesen Gefühlen umzugehen. Wichtig ist, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie gesehen und ernst genommen werden.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, schon recht früh damit anzufangen, unsere Kinder auf die Schule vorzubereiten. Denn wer vorbereitet ist und weiß, was auf ihn zukommt, hat nicht so viel Angst.

Früher war man der Meinung, dass das Lernen von Schulthemen vor der Einschulung vermieden werden sollte. So heißt es häufig von der älteren Generation: “Ach was! Das kommt alles früh genug!”. Aber meiner Meinung nach kann es nicht sinnvoll sein, sein Kind unvorbereitet in den Schulalltag zu schicken.

Mit dem Schulstart ändert sich schließlich so viel. Neben den vielen Dingen, die in der Schule gelernt werden wollen, ändert sich auch außerhalb der Schule für unsere Kinder so einiges. Eine neue Morgenroutine muss eventuell aufgenommen werden (früher aufstehen, andere Verkehrsmittel nutzen). 

Auch kommt mit der Schule eine Reihe an Verpflichtungen auf die Kinder zu. So sind zum Beispiel Hausaufgaben, die am Nachmittag erledigt werden müssen, plötzlich ganz neu.

Was wäre also, wenn wir schon etwas früher anfangen, den Kindern ein paar Dinge oder neue Routinen nahezubringen? Viele Kindergärten bieten im letzten Jahr vor der Einschulung Vorschulprojekte an. Meistens finden diese mindestens einmal pro Woche statt. Die Vorschulkinder werden in einem extra Raum, also getrennt von den anderen Kindern der Gruppe, für ein paar Stunden unterrichtet. Es werden erste Basics gelernt und auch schon Hausaufgaben aufgegeben. So können sich die Kinder und auch wir Eltern schon einmal an die neuen Abläufe und Verpflichtungen gewöhnen.

Es ist sinnvoll, seinem Kind die Möglichkeit zu geben, sich bestimmtes Wissen bereits vor der Einschulung anzueignen. Voraussetzung ist natürlich, dass das Kind von sich aus dazu Lust hat. Und das haben in der Regel die meisten Kinder. 

Ich habe vor einiger Zeit von einer Lehrerin etwas Spannendes gelesen – sie schreibt, wir Eltern müssen nur aufmerksam sein und die sogenannten Lernfenster wahrnehmen und nutzen. Lernfenster sind Zeiträume, in denen das Interesse des Kindes für ein bestimmtes Thema sehr groß ist. Nutzen wir diese Zeiträume clever, saugt unser Kind Wissen förmlich wie ein Schwamm auf. 

Und das stimmt tatsächlich. Schließt sich bei meiner Tochter eines dieser sogenannten Lernfenster, öffnet sich ein neues für ein anderes Thema. 

Ich bin noch aus einer Generation, in der es vermieden wurde, vor dem Schulstart Schulwissen zu vermitteln – damit man sich in der Schule später nicht langweile. Aber ist das nicht schade?

Meine Tochter hatte zum Beispiel bevor sie 3 Jahre alt wurde wahnsinniges Interesse an Buchstaben – das Lernfenster für das Thema Buchstaben war bei ihr also weit geöffnet. Also habe ich sie spielerisch dabei unterstützt, Buchstaben zu lernen und zu verstehen. Inzwischen schreibt und liest sie mit ihren 4 Jahren bereits stolz erste kleine Worte.

Aktuell interessiert sie sich viel für Zahlen und Englisch. Immer mal im Wechsel öffnen sich diese Lernfenster für eine Weile. Also wird dies spielerisch in den Alltag integriert. Beim Kneten werden Knetschlangen fleißig halbiert und addiert oder subtrahiert. Beim Hinauflaufen der Treppe werden die Treppenstufen gezählt, mal auf Deutsch, mal auf Englisch.

Lernen kann man so toll spielerisch in den Alltag integrieren und die Kleinen freuen sich über jeden Lernerfolg, mit dem sie auch gleichzeitig ein kleines bisschen selbstständiger werden.


Was hat das alles mit der Einschulung zu tun, fragt ihr euch jetzt?

Naja, stellt euch vor, ihr kommt völlig ohne jegliches Wissen über Zahlen oder Buchstaben in die Schule. Das ist nicht schlimm! Das möchte ich so nicht sagen. Aber es kann ganz schön beängstigend und überfordernd sein, mit so vielen neuen Dingen auf einmal konfrontiert zu werden.

Es ist also toll, wenn unsere Kids hingegen schon einige kleine Dinge können. Und wenn wir die auf uns zukommenden alltäglichen Veränderungen schon ein wenig in unseren Tagesablauf integriert haben, sind die Sorgen vor der bevorstehenden Einschulung vielleicht nur noch halb so groß. 


Alles Liebe für euch und eure Kinder und einen tollen Start in die Schule!

Euer bumpli® Team!


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